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bockkopf

Natürlich erzählen Barden wie Jelais auch Geschichten. Hier zwei Kostproben, die man nur in Bockshag hören kann.

Schattenvogel

eine aventurische Legende aus Bockshag

Die Frau fand sich in einer glitzernden, weißen Ebene.
Schnee bedeckte alles um sie herum und ein eisiger Hauch wehte über der Landschaft, die dalag wie ein erstarrtes Meer madamalfarbener Wellen.
Frostklar glänzten die Augen der Frau, als sie in die Ferne sah. Es galt zu überleben, und so ging sie zügig los.
Bald schon zog sie ihr Gewand enger um den Körper. Auf Kälte war sie gefaßt gewesen, nicht aber auf diesen Frost, der wie Eisfeuer in den Lungen brannte.
Lange lief sie durch die Einsamkeit, während der Tag verstrich. Mit der Zeit wurde sie müde und fühlte sich so schwer wie feuchter Schnee.
Dämmerung schneite aufs Land und mit ihren grauen Flocken kam der Schattenvogel.
Seine Nähe ließ die Frau verzweifeln. Borons Schatten senkten sich auf ihre Seele, lähmten Körper und Geist gleichermaßen.
Golgari schlug die schwarzen Flügel vor ihre Augen, und die Frau senkte den Blick.
Gleichgültigkeit durchzog sie wie ein leiser Nebel. Stumm ließ sie sich seitlich in den Schnee gleiten und rollte sich dort zusammen, gleich einem schlafenden Tier oder Kinde. Sie befand sich nun im Nirgendmeer.
Um die Frau herrschten Wind und Kälte und Schweigen. Innen warteten verschiedene Wege auf sie. Einige kannte sie bereits, andere waren nur in eine Richtung zu beschreiten und ihr noch fremd - Straßen ohne Wiederkehr. Aber sie gab noch nicht auf.
Über der reglosen Gestalt schwebte immer noch der Schattenvogel.
Weich schlich sich der Abend auf das Land. Die Frau schreckte hoch, als warmer Atem ihre Wange streifte. Sie sah in honigbraune Augen und der schmale Fang eines Wolfes berührte zaghaft ihr Kinn.
Ängstlich zuckte die Frau weg, und erschreckt wich auch das Tier etwas zurück. Zögernd kam die Wölfin wieder näher.
Die Frau griff zum Schwert, besann sich aber anders, als ihre Finger das kalte Metall trafen. Sie erinnerte sich der Wärme des Wolfsatems.
Langsam und taumelnd, wie nach tiefem Schlaf, erhob sie sich, streckte die erstarrten Glieder. Sie meinte, das Blut in ihren Adern zu spüren.
Ihr Blick fiel auf eine Feder die dunkel vor ihr im Schnee stak. Ungeachtet der Eiseskälte schlängelte sich eine Eidechse darum. Verwirrt suchte die Frau im schneehellen Abendhimmel, vergeblich hielt sie Ausschau nach Golgari.
Vor ihr wartete die Wölfin, unruhig wie eine Flamme im Wind, den buschigen Schweif fahnengleich erhoben.
Die Frau verstand. Stumm dankte sie Tsa, der Erneuerin.
Sie ging weiter und die Wölfin folgte ihr in geringem Abstand. Plötzlich trabte sie an ihr vorbei in die Winternacht und war bald ihren Blicken entzogen.
Es begann zu schneien, und wie weiße Blütenblätter deckten die Flocken die Spuren der Frau
.

efeu

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